Entwurf für das Mahnmal „Hexenprozesse in Buxtehude“ vorgestellt
Buxtehude. Die Hansestadt Buxtehude bekommt ein Mahnmal, das an die Opfer der Buxtehuder Hexenprozesse erinnern soll. Jetzt hat die siebenköpfige Jury den Siegerentwurf im Historischen Rathaus vorgestellt. Der Bildhauer Michael Jalowczarz hatte die Jury mit seinem freien Entwurf überzeugt. „Wir waren uns schnell einig und haben uns für den Entwurf von Michael Jalowczarz entschieden“, sagte Christel Lemm, die Vorsitzende des Buxtehuder Kulturausschusses und gleichzeitig Jury-Vorsitzende ist. „Wir haben uns einstimmig für den zweiten, den freien Entwurf von Michael Jalowczarz entschieden“, ergänzte Stadtarchivar Bernd Utermöhlen bei der Präsentation des Siegerentwurfs im Historischen Rathaus.
Die am Wettbewerb teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler waren aufgerufen, zwei Entwürfe einzureichen, einen nach strengen Vorgaben und einen freien. Klare Vorgabe: Das Mahnmal wird aus drei Bronzetafeln bestehen, die übereinander am Historischen Rathaus an der Seite zur Langen Straße hin angebracht werden sollen (Maße: 89 Zentimeter Breite und 42 Zentimeter Höhe). Eine weitere Vorgabe war, die Opfer der Hexenprozesse, die vom Rat ausgesprochene Rehabilitierung und den knappen geschichtlichen Abriss der Ereignisse (vorgegebene Texte) auf den drei Tafeln inhaltlich und künstlerisch darzustellen. Bei der Jury-Sitzung am 8. August fiel dann die Entscheidung.
„Die Figur ist eine leere Hülle und gleichzeitig lebendig“. Das Besondere beim Sieger-Entwurf: Eine schemenhaft dargestellte Figur reicht von der obersten bis zur untersten Platte und bietet so eine Verbindung zwischen den einzelnen Tafeln. Die oberste Tafel zeigt den Kopf der Figur und enthält den Titel des Mahnmals: „Hexenprozesse in Buxtehude“, die zweite und dritte Tafel nennen links in vorstehenden, leuchtenden Buchstaben alle Opfer mit Jahreszahl, rechts – in eingelassener dunkler Schrift – die geschichtlichen Fakten (mittlere Tafel) und den Beschluss des Rates der Hansestadt Buxtehude vom 18. April 2016 (untere Tafel).
Die Figur, „die eine Frau sein könnte“, hat Michael Jalowczarz einem Kunstwerk seiner Partnerin Christa Donatius entnommen. „Die Figur ist eine leere Hülle und gleichzeitig lebendig, sie ist eingehüllt, gefangen, blickt aber auch positiv nach oben ins Feuer“, erläutert Michael Jalowczarz bei der Präsentation seines Entwurfes. Und ergänzt: „Das Feuer bekommt Struktur durch meine Arbeit mit der Kettensäge und dadurch, dass die Tafel dort am hellsten poliert ist.“
„Wir akzeptieren nicht, was damals passiert ist und auch nicht, welches Unrecht heute Frauen angetan wird“. Die Idee, ein Mahnmal zu errichten, geht auf die Gleichstellungsbeauftragte der Hansestadt Buxtehude Gabi Schnackenberg zurück. Sie war von Bürgerinnen und Bürgern angesprochen worden, ob es eine Erinnerung an die Hexenprozesse in Buxtehude gäbe. „Für mich schlägt das Mahnmal einen Bogen zu heute. Wir akzeptieren nicht, was damals passiert ist und auch nicht, welches Unrecht den Frauen heute angetan wird.“
Bisher gibt es von dem Mahnmal nur eine am Computer hergestellte Simulation. Jetzt hat Michael Jalowczarz knapp drei Monate Zeit, die drei Platten zu fertigen. Denn der anvisierte Termin zur offiziellen Enthüllung steht schon fest: der 22. November. Das Mahnmal wird dann an der Außenwand des Historischen Rathauses angebracht und mit einer dem Anlass gebührenden Feier der Öffentlichkeit übergeben.
Für das gesamte Projekt, inklusive Material- und Produktionskosten, Künstlerhonorar, Installation und Ausrichtung der Feierlichkeit waren 22.500 Euro veranschlagt; 15.000 Euro werden von der Stadt bereitgestellt, 5.000 Euro von der Kulturförderung Sibylle Bruns-Decker und Michael Bruns sowie 2.500 Euro von der Sparkasse Harburg-Buxtehude.
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