Heimfeld. Mehr als 120 begeisterte Zuschauer waren in die Aula der Grundschule "Am Kiefernberg" in Heimfeld gekommen, um "Nuras Traumreisen" zu begleiten. Zu Show-Beginn fanden sich die Tänzerinnen der Gruppen gemeinsam zu einem schwungvollen Popstück von James Brown und Hakim – Lela - auf der Bühne ein, um das Publikum auf einen vergnüglichen Abend einzustimmen.
Die Erste Vorsitzende des Tanz-Turnier-Clubs Harbung im HTB, Dagmar Krüger, begrüßte die Gäste
und Ehrengäste. Sie stellte die Philosophie des orientalischen Tanzes vor:
Es tanzen Frauen für Frauen in lockerer gelöster Atmosphäre füreinander - egal, welchen Alters oder Figur. Dagmar Krüger: "Orientalischer Tanz hat nichts mit Anmachen des anderen Geschlechts zu tun, wie es fälschlicherweise häufig in Filmen gezeigt wurde und teilweise noch heute so propagiert wird."
Danach übernahm Moderator Peter Kalauch wieder das Mikrofon, um munter durch das Programm zu führen. Die Gruppe Sahara aus Harmstorf begeisterte das Publikum mit türkischem Pop, einem eindrucksvollem Schleiertanz und mit dem Titel „Helele“, bei dem Erinnerung an die Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika aufkam, bei der das Publikum begeistert mitklatschte und sich kaum auf den Sitzen halten konnte. Die erste Solistin des Abends war Melissa mit ihrem wirbelnden Schleiertanz, Simones Solo mit dem Stocktanz wurde kokett und frech interpretiert.
Ein besonderer Augenschmaus wurde von Ghazala und TTC-Trainerin Sabine (Sharifa) präsentiert: „Vibes in the desert“ mit gleich vier Riesen-Federfächern in einer romantischen Choreographie. Sharifa wurde anschließend noch in einem farbenprächtigen Kleid und grünem Neonschleier in ihrem Solo zu „Blackbird“ bewundert.
Zu einer Traumreise nach New York mit dem Titel „Coney Island“ lud Faaria (Dagmar) in einem Crossover aus Langsamen Walzer und orientalischen Bewegungen ein. Maries Tanz mit dem Säbel war kraftvoll, kämpferisch und mit Bodenakrobatik, bei der sie den Säbel auf dem Kopf und auf dem Bauch balancierte und zum Wippen brachte.
Ghazala aus Cuxhaven verzauberte mit ihrem Schleierfächer-Tanz zum Titel „Hijo de la Luna“ alle Fans des orientalischen Tanzes. Einsame Spitze
war das Solo von Sybille Nesymah, die mit wirbelnden Schleierpois in verschiedenen Farben über die Bühne zu fliegen schien.
Viel Applaus war der Lohn für diese Extraklasse-Show. Bei der Darbietung des Duos Sybille Nesymah und Amalasuntha flackerte das Licht passend zur Choreo wie bei einem Gewitter. Wie sich dann aber herausstellte, war das aber nicht geplant, denn das Licht ging plötzlich ganz aus. Aber unbeirrt tanzten die beiden weiter - bis zum letzten Takt. Nur der Lichttechniker geriet ins Schwitzen.Kurzerhand wurde das Bühnenlicht geändert für die nachfolgende Darbietung vom Ensemble Nura mit dem Titel „Mouna“ und das ins Dunkle gesetzte Duo wiederholte seinen mystischen Tanz - diesmal mit Beleuchtung.
Besonders gelungen waren auch die gemeinsamen Choreografien von Nura und Sahara, obwohl sie nur zweimal vor der Show zusammen üben konnten. Trainerin Sabine unterrichtete die Choreos getrennt in den Gruppen und fügte alle Frauen harmonisch zusammen. In eigens angefertigten Kostümen boten beide Gruppen gemeinsam einen beeindruckenden Pharaonentanz in goldenem Gewand sowie einen traditionellen Hula ganz ohne die bekannten bunten Blumen als Schmuck, eben echt und authentisch ohne Hollywood-Nimbus.
Dass ein Trommelsolo mit Takseem-eil nicht fehlen darf in einer Show von Nura oder auch ein fröhlicher nubischer Folkloretanz, versteht sich dabei schon fast von selbst.
Die Gruppe Nucum Satia, der TTC-Tribal-Stamm, verstand es einmal mehr auf wundersame Weise, mittelalterliche und moderne Musikstücke miteinander zu verknüpfen. Sie haben die Choreographien gemeinsam erarbeitet und die dazugehörigen Kostüme entworfen und angefertigt. Dies war ein besonderer Augenschmaus.
Zum Abschluss überreichte TTC-Blumenkind Melissa jeder Tänzerin eine Rose, wie es Tradition ist. Trainerin Sabine bedankte sich bei allen Mitwirkenden und Helfern für diesen schönen Abend und es kullerten ihr ein paar Tränchen vor Freude und Erleichterung über die Wangen.
Dagmar Krüger: "Es war ein rundherum gelungenes Event, das wir gern in zwei Jahren zu unserem 30-jährigen Bestehen mit neuen Ideen wieder feiern möchten."