Harburg. Orientierungslos durch Harburg? Damit sollte endlich Schluss sein: Vor über sechs Jahren, im Herbst 2011, hatte die Harburger Bezirksversammlung ein Fußgängerleitsystem für die Harburger Innenstadt auf den Weg gebracht. Es soll den Fußgängern durch farblich unterschiedliche Wegweiser die Richtung zu Orten von öffentlichem Interesse wie Behörden, Kirchen, Museen oder Denkmälern weisen. Nach vielen Diskussionen, was denn ein lohnendes Ziel von öffentlichem Interesse sei, war eigentlich alles klar. Rund 200.000 Euro sollte das Systemkosten, an denen sich die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation (BWVI) mit 80.000 Euro beteiligt. Den Rest des Betrages hat der Bezirk zurückgestellt, die Finanzierung steht.
Einziges Problem bei der Umsetzung: Die Stadt Hamburg hat einen Rahmenvertrag mit Firma Ströer. Die hat dadurch in Hamburg ein Monopol auch für Hinweisschilder, wie sie im Fußgängerleitsystem vorgesehen sind. Allerdings ist Ströer, so die BWVI in einer Antwort auf eine Anfrage der CDU-Fraktion, durch den Vertrag nicht verpflichtet, in Harburg ein solches System zu installieren und der Vertrag läuft auch Ende 2018 aus.
Da ist die GroKo aus SPD und CDU nun empört. Denn bisher ging man bei ihnen davon aus, dass der Vertrag ein Fußgängerleitsystem in Harburg beinhalte. So habe es die Behörde selbst dargestellt. CDU und SPD möchten nun in der nächsten Bezirksversammlung Nägel mit Köpfen machen: Die Vorsitzende der Bezirksversammlung soll von der BWVI einfordern, die gemachten Zusagen einzuhalten und für den baldigen Aufbau des Fußgängerleitsystems zu sorgen. Das Fußgängerleitsystem entwickelt sich zunehmend zum Leidsystem.