Harburg. Durch Polizeikräfte und Gitter abgeschirmt fand am Freitagabend im Phoenix Veranstaltungssaal ein Konzert der türkischen Pop-Sängerin Sibel Can statt, während vor dem Gebäude Kurden und Unterstützer gegen den Auftritt protestierten. Hintergrund war, dass Sibel Can nur wenige Tage zuvor zusammen mit dem türkischen Präsidenten Erdogan auf einer Unterstützungsveranstaltung vor türkischen Soldaten an der Front in Syrien aufgetreten war.
Rund 100 Protestler hatten sich zu der Kundgebung eingefunden, während im Saal das Konzert ungestört von statten ging. Neben ein paar Böllerwürfen und an das Gebäude gemalten Parolen gab es auch einen handfesteren Vorfall: Zwei Besucherinnen des Konzerts hatten sich zu den Protestierenden begeben, um die Politik Erdogans zu verteidigen. Dabei sollen sie von drei Teilnehmerinnen der Kundgebung angegriffen worden sein. Dabei soll eine der beiden eine leichte Verletzung davongetragen haben.
Auch Martin Celik vom Phoenix Veranstaltungssaal war über die Veranstaltung nicht glücklich. „Das Konzert wurde schon vier Monate vorher vorbereitet und erst danach haben wir erfahren, dass sie zusammen mit Erdogan aufgetreten ist. Dass wusste vorher keiner von uns, da ließ sich dann nichts mehr machen. Wir sind gegen Krieg – aber drei bis vier Tage vor dem Konzert konnten wir nichts mehr dran ändern“, so Celik gegenüber besser-im-blic.