Harburg. Trotz Regen, Wind und Kälte demonstrierten rund 200 Harburger am „Tag der Arbeit“, dem 1. Mai, für Solidarität, Gerechtigkeit und Vielfalt. Nach einem Jahr Pause zog wieder eine Gewerkschaftsdemo vom Sand aus gen Rieckhof. Aber zuerst ging es zum Tor der alten Harburger Synagoge Ecke Eißendorfetr Straße/Knoopstraße, um dort gegen Antisemitismus und dann weiter zum Soldaten in der Bremer Straße um dort für Frieden Stellung zu beziehen.
Im Rieckhof fand dann die Abschlusskundgebung statt. Nach einem Grußwort der Vorsitzenden der Bezirksversammlung, Birgit Rajski, sprach Rajko Pientka von der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE). In seiner Rede richtete er sich gegen Hetze und Panikmache, die durch die AfD geschürt würden. „Wir kämpfen für eine Politik, die endlich den Aufbruch wagt hin zu mehr Solidarität und Gerechtigkeit. Das ist die einzig richtige Antwort auf die Panikmache“, so Pientka. Deshalb würden sich die Gewerkschaften gegen Rechtsextremismus engagieren und allen, die sich gegen Rechts stellen gebühre Respekt, erklärte er unter dem Applaus der Zuhörer. Als wichtiges Mittel für mehr Gerechtigkeit forderte Pientka Tarifverträge für alle. „Tagtäglich begehen Arbeitgeber Tarifflucht“, klagte er an. Die Gewerkschaften seien sind bereit für härtere Auseinandersetzungen. „Packen wir es an – es ist unsere Zukunft“, rief er zum Schluss den Kollegen zu.
Zum Anschluss sprach Olaf Wüpperling, Betriebsrat bei Vibracoustic. Er betonte, dass es heute wichtiger denn je sei, für gute Löhne zu kämpfen. Auch eine gleiche Arbeitszeit in Ost und West forderte er ein. Ebenso sei die Steuerflucht großer Unternehmen, denen es gut gehe, zu beenden. „Statt Ausstieg aus der Kohle muss es heißen: Her mit der Kohle“, so Wüpperling.
Für due musikalische Begelitung sorgte das Trio Kosmoplka.