Harburg. Fast schon konnte man den Eindruck gewinnen, dass die Ära des Ralf-Dieter Fischer ewig währen würde. Wie die Queen schien er für immer da zu sein. Doch dann verkündete der Vorsitzende der Harburger CDU, dass er bei der nächsten Vorstandwahl im Juni nicht wieder als Vorsitzender kandidieren werde. Sein Nachfolger soll Uwe Schneider werden, der schon länger als Kronprinz gehandelt wurde und nun im Gegensatz zu Prinz Charles ran darf, Der 43-jährige Vorsitzende des Ortsverbandes Eißendorf ist bisher stellvertretender Vorsitzender in Partei und auch Fraktion.
Fischer, der am Samstag seinen 70. Geburtstag feiert, ist seit 17 Jahren Vorsitzender der Harburger CDU seit 2004 auch Fraktionschef. Als solcher war er zusammen mit Ronald Preuß von der damaligen GAL Architekt der schwarz-grünen Koalition 2004 in Harburg und brachte die CDU in die heutige Große Koalition mit der SPD. Man habe die Frage des Vorsitz in den verschiedenen Gremien der Partei beraten, so Fischer. „Ich habe mich auch eingehend mit der Familie beraten. Und das Ergebnis ist, dass ich nicht wieder kandidiere.“ Fraktionschef aber bleibe er und werde auch bei der nächsten Bezirkswahl wieder antreten.
„Mein Vorschlag ist Uwe Schneider. Er hat in den vergangenen Jahren schon Erfahrung auf Bundesparteitagen und im Landesvorstand gesammelt“, so Fischer. Statt zwei Stellvertretern, von denen einer wieder Rainer Bliefernicht aus Marmstorf werden soll, soll es nun drei geben. „Die freigewordenen Posten sollen durch Frauen besetzt werden“, wünscht sich Fischer. Bisher war der Vorstand reine Männersache. Seine Wunschkandidatinnen sind die Bürgerschaftsabgeordnete Birgit Stöver aus Harburg-Mitte und die Junge Unions-Kreisvorsitzende Katharina Schuwalski.
Als seine erste Aufgabe als neuer Kreisvorsitzender, so er gewählt wird, sieht Uwe Schneider die Erstellung eines Wahlprogrammes für die Bezirkswahlen im nächsten Jahr. „Bis zum 30. Juni müssen wir Themen liefern“, so Schneider. Mit den anderen Ortsverbänden habe er auch schon gesprochen. „Ich habe die Unterstützung der anderen Ortsverbands-Vorstände – das ist ein gutes Gefühl“, sagt Schneider zur nicht immer einfachen Gemengelage in der Harburger CDU. „Mein Streben ist in die Zukunft gerichtet.“