Harburg. Die GroKo aus SPD und CDU in Harburg ist Geschichte. Am Donnerstagabend beschloss die SPD auf ihrer Fraktionssitzung, die Zusammenarbeit zu beenden. Anlass ist die Auseinandersetzung um die Nachfolge des im vergangenen Jahr verstorbenen Bezirksamtsleiters Thomas Völsch. Während die SPD die ehemalige Harburger Jugendamtsleiterin Sophie Fredenhagen favorisierte, wollte die CDU sie offensichtlich auf Teufel komm raus nicht.
Der Streit ist beendet. „Wir haben parallel zwei Fraktionssitzungen durchgeführt. Die CDU hat ein Meinungsbild erstellt und uns mitgeteilt, dass sie Frau Fredenhagen nicht wählen werden“, so der SPD-Kreisvorsitzende Frank Richter gegenüber besser-im-blick. „Wir haben dann gemäß unseres Kreisvorstandsbeschlusses die Koalition für beendet erklärt.“
Wie geht es nun weiter? „Wir haben die Grünen und die Linke angefragt. Die hatten uns ja angeboten, Gespräche zu führen. Nun wollen wir Verhandlungen über die Bedingungen für eine Wahl führen.“
Auch der SPD-Mann Klaus Torwarth ist für die SPD keine Alternative. Der hatte sich in den vergangenen Tagen selbst ins Gespräch gebracht. Von der Art und Weise, in der er sich ins Gespräch gebracht habe, hält Richter nichts. Als die SPD jemanden für die Bezirksamtsleitung gesucht habe, hätte er sich melden können. Auch bei der Ausschreibung. Beides habe er nicht getan. Ohne mit jemandem zu sprechen, sei er „wie Kai aus der Kiste“ gekommen. Außerdem, so hat besser-im-blick aus gut unterrichteten Kreisen erfahren, sei die Bewerbung Torwaths auch nicht alleine seine Idee gewesen, sondern anscheinend hat CDU-Fraktionsvize Rainer Bliefernicht seine Hände dabei im Spiel gehabt. Auch das wird der SPD nicht geschmeckt haben.
„Ich bedauere das Ende der Koalition mit der CDU, weil wir vier Jahre gut zusammengearbeitet haben", so Richter. „Aber ich habe kein Verständnis dafür, dass man die beste Kandidatin aus dem Auswahlverfahren nicht zur Bezirksamtsleiterin macht." Das Amt, so habe er immer betont, müsse zeitnah besetzt werden. Das soll nun mit Grünen und Linken geschehen.